Kann ein tolles Smartphone (LG G2) wirklich noch besser werden? Im großen und ganzen nicht, denn von einem Jahr zum nächsten kann man natürlich nicht allzuviel verändern. Und sonst? Das zeigen hoffentlich diese Zeilen über das LG G3, welches mir freundlicherweise von LG für diesen Test zur Verfügung gestellt wurde.
Lieferumfang:
- LG G3
- 3000 mAh wechselbarer Akku
- USB-Datenkabel
- Ladeadapter
- Headset
- Kurzanleitung
Technische Daten:
- 2G Netzwerk: GSM 850 / 900 / 1800 / 1900
- 3G Netzwerk: HSDPA 850 / 900 / 1900 / 2100
- 4G Netzwerk: LTE 700 / 800 / 900 / 1800 / 2100 / 2300 / 2600
- Gewicht: 149 Gramm
- Maße: 146,3 x 74,6 x 8,9 mm
- 5,5 Zoll True HD-IPS + LCD Display, 1440 x 2560 Pixel Auflösung, 534 ppi
- 16 GB interner Speicher mit 2 GB RAM
- 32 GB interner Speicher mit 3 GB RAM
- WiFi 802.11 a/b/g/n/ac
- Speichererweiterung mit microSD Karten um bis zu 128 GB
- 13 Megapixel Kamera, 4160 x 3120 Pixel, dual-Tone dual-LED Blitz, 1/3“ Sensor, 2160p@30fps 1080p@30fps Videoaufnahme
- 2,1 Megapixel Frontkamera, 1080p@30fps Videoaufnahme
- Android OS 4.4.2
- Qualcomm MSM8975AC Snapdragon 801 Quad-Core 2,5 GHz Krait 400 CPU
- Adreno 330 GPU
- 3000 mAh Li-Ion Akku
- SAR Wert: 0.23 W/kg (head)
Benchmark:
Für alle Freunde der Benchmarks, im Antutu Benchmark X kam das LG G3 auf 28433 Punkte. Für die Statistiker unter euch bestimmt interessant, für mich sind ja die Benchmark Ergebnisse nicht wirklich wichtig.
Akku:
Wie auch im LG G2 verbaut LG im G3 einen 3000 mAh Akku. Im Fall des G3 ist dieser allerdings austauschbar.
Anscheinend macht sich bei der Akkulaufzeit deutlich die höhere Auflösung des Display, nehme ich jedenfalls an, bemerkbar. Während ich bei intensiver Nutzung im Test damals mit dem G2 noch auf einen bis anderthalb Tage gekommen bin, war nun bei zwölf Stunden Schluss. Habe ich mich allerdings etwas eingeschränkt, kam ich gut auf mindestens einen Tag, ruhig auch etwas mehr. Alles in allem sollte man ja heutzutage mit solch einer Leistung des Akkus schon zufrieden sein. Die Zeiten, wo der Akku eines mobilen Telefons eine Woche hielt, sind halt leider vorbei.
Kamera:
13 Megapixel Auflösung hat die Kamera. Videos im UHD Format werden echt klasse. Die Bilder sehen ebenfalls klasse aus. Die Farben sind naturgetreu. Bildrauschen oder so ist mir nicht aufgefallen. Die Kamera App an sich finde ich ziemlich angenehm. Obwohl sie mir schon beinahe etwas zu spartanisch ist. Integrierte Filter und so etwas fehlen mir dann doch, habe mich halt dran gewöhnt. Der Laser Autofokus sorgt für echt schnelles fokussieren, das klappt schon klasse. Insgesamt einen dicken Pluspunkt für die Kamera des LG G3. Ein Testvideo binde ich wie immer am Ende des Tests ein. Und wer sich einen eigenen Eindruck von der Qualität der Bilder machen will, der folgt einfach diesem Link, der euch zu flickr führt.
Über das Gerät:
Wie sich doch Meinungen ändern können. Solange ich noch mein iPhone 4S hier hatte, war mir eigentlich alles über 3,5 Zoll zu groß. Inzwischen nutze ich ja das HTC One und muss sagen, an 4,7 Zoll kann man sich schon gut gewöhnen. Und nun bekam ich halt das LG G3, was ja gleich mit einem Display von 5,5 Zoll aufwartet. Allerdings lässt sich das ganze Gerät wirklich fein bedienen, wenn auch nicht mehr mit einer Hand. Da macht sich ein Display mit fast keinem Rand halt bemerkbar. Schicke Geräte bauen, das kann LG wirklich gut. Was das Bedienkonzept angeht, da setzt LG wieder auf Rear-Keys. Sprich: der Powerknopf und die Lautstärketasten sind auf der Rückseite des Smartphones. Den Powerknopf muss man allerdings meistens gar nicht so wirklich benutzen, da das G3 ebenfalls die Möglichkeit unterstützt, es per 2xTap auf das Display zu sperren bzw. wieder zu entsperren. Ebenfalls gibt es die tolle Funktion des Knock-Codes. In unterschiedlicher Reihenfolge tappt ihr auf das Display, um es zu entsperren, anstelle die PIN-Eingabe zu nutzen. Gefällt mir wirklich gut. Den 3,5 mm Klinke-Anschluss findet ihr leider auf der Unterseite des Gerätes. Klar, ist Geschmackssache. Ich persönlich mag den Anschluss ja lieber an der Oberseite eines Smartphones.
In vielen Tests habe ich von Lags, Abstürzen und der Langsamkeit des G3 gelesen. Dies alles kann ich bei dem Testgerät, welches ich bekommen habe (übrigens die 16 GB Variante, von dem im Auslieferungszustand gut 9,88 GB zur Verfügung stehen, mit 2 GB RAM), nicht nachvollziehen. Da läuft alles rund und fluffig. Halt ganz so, wie ich es von einem High-End Smartphone erwarte heutzutage.
Auf dem LG G3 läuft Android 4.4.2 mit dem eigenen Launcher von LG. Laut androidpit soll wohl auch Android L für das G3 kommen. Das wäre allerdings auch peinlich für LG, wenn dies nicht so passieren würde. Ebenfalls zu erwähnen, ist die tolle Möglichkeit, die sich LG im Hinblick auf den Softbuttons ausgedacht hat. Zum Beispiel bei den Nexus Geräten hat man ja immer wieder das Problem, dass Entwickler in ihre Apps nicht einbauen, dass die Buttons ausgeblendet werden. LG lässt Euch da nicht im Regen stehen. In den Einstellungen des G3 könnt Ihr pro App einstellen, wo die Buttons ausgeblendet werden sollen und wo nicht. Durch eine Swipe-Geste lassen sie sich dann in der App anzeigen, um diese z.B. zu beenden. Eine klasse Funktion, die ich so noch in keinem anderen Smartphone gesehen habe. Eine Infrarot Fernbedienung z.B. für ein TV-Gerät ist auch wieder eingebaut. Das Feature finde ich ja inzwischen wirklich fein. Die deutlich höhere Auflösung des Displays fällt im Normalbetrieb nicht wirklich auf, außer an einem negativen Beispiel. Einige Apps und Spiele, z.B. Real Racing 3, laufen nicht auf dem LG G3, wahrscheinlich weil sie an die Auflösung noch nicht angepasst sind. Kann man nur Daumen drücken, dass das noch kommt. Eine negative Sache muss ich auch noch erwähnen. Nach jedem Neustart stand bei mir die Helligkeit des Displays wieder auf 100 %. Das scheint mir wohl ein Fehler der Software zu sein, sollte noch mal gefixt werden.
Was man auch noch erwähnen sollte, ist der integrierte Schrittzähler in dem G3. Auf dem ersten Homescreen bringt euch ein Swipe nach rechts zu der Anzeige der LG Health App. Dort werden Schritte und auch die verbrannten Kalorien, jedenfalls soweit das wirklich richtig errechnet wird, angezeigt. Gegenüber dem Fitbit One gab es bei der Schrittanzahl bei derselben Strecke nur eine Abweichung von fünfzig Schritten weniger. Das ist deutlich besser, als es beim Lumia 635 war. Wenn die Schritte, den Akku nicht allzusehr angreifend, direkt mit dem Smartphone getrackt werden, finde ich das schon eine tolle Angelegenheit. Auch wenn wohl jedem klar ist, dass die Werte nicht wirklich genau sein dürften. Dazu braucht man dann halt doch professionelles Zubehör.
Fazit:
Kommen wir zum Fazit. Die Eingangsfrage war ja, ob man das Topmodell des Vorjahres noch besser machen kann? Und nun kann ich sagen, ja, jedenfalls in Teilen. Das LG G3 mit 16 GB kostet inzwischen bei Amazon „nur“ noch 494,30 Euro LG G3 Titanschwarz 16 GB / 2 GB RAM Amazon Affiliate Link. Das Gerät sieht in Titanschwarz äußerst edel aus. Ist zwar Kunststoff, sieht aber beinahe wie Aluminium oder so aus und fühlt sich wirklich gut an. Obwohl man die Rückseite des Gerätes abnehmen kann, gibt es keine Spaltmaße. Auch knarzt nichts und es gibt keine außergewöhnlichen Spaltmaße.
Das G3 ist rasend schnell. Es lief perfekt. Das Display überzeugt, die Kamera überzeugt, alles überzeugt ;).
Was gibt es noch zu sagen? Nicht mehr viel eigentlich :). Wer Interesse an dem Gerät hat, der sollte beim G3 absolut unbedenklich zuschlagen können. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. In meinen Augen wage ich mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich das LG G3 jetzt schon zu dem Top Android Smartphone 2014 ernenne.
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