Moin Moin,
vor einiger Zeit hatte ich schon das „Vergnügen“, die LG G Watch testen zu dürfen. Nun hatte mir LG den Nachfolger, die LG G Watch R, zur Verfügung gestellt für einen Test, wofür ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken möchte. Wie sich das Gerät geschlagen hat, das erfahrt ihr hier. Doch bevor ich beginne, möchte ich noch eines erwähnen: Die Kritkpunkte in diesem Test beziehen sich in den meisten Fällen nicht speziell auf die G Watch R, sondern auf Android Wear bzw. auch auf das Produkt Smartwatch im allgemeinen.
Lieferumfang:
- LG G Watch R
- USB-Datenkabel
- Ladeadapter
- Kurzanleitung
Technische Daten:
- Smartwatch
- Android Wear
- Rundes 1,3 Zoll P-OLED Display, 320 x 320 Pixel Auflösung, 245 ppi
- Qualcomm Snapdragon 400 CPU (APQ8026), 1,2 GHz
- Bluetooth 4.0
- Kompatibel mit allen Android 4.3 und höher Smartphones
- 4 GB interner Speicher
- 512 MB RAM
- 410 mAh interner, nicht wechselbarer, Akku
Akku:
Der Akku der LG G Watch R hat eine Kapazität von 410 mAh. Wäre es ein Smartphone, dann würden wir jetzt darüber lachen und auch weinen. Hier bei der Uhr muss ich allerdings auch ein wenig darüber weinen. In meinem Test bin ich gut über den Tag gekommen, daran gibt es nichts zu rütteln. Am Abend war immer noch so um die 40 % Restkapazität des Akkus vorhanden. Da mir dies aber nicht reichte für den nächsten Tag bzw. ich nicht das Risiko eingehen wollte, mit einer Uhr, deren Batterie leer ist, am Armgelenk rumzulaufen, kam die G Watch R also doch jeden Abend auf die kleine Ladestation. Dies hat sich auch nicht sonderlich geändert, wenn ich verschiedene Watchfaces ausprobiert habe. Kurze Randbemerkung: Als eigene Smartwatch besitze ich momentan eine Pebble. Dort hält der Akku mindestens fünf, wenn nicht sogar sechs oder sieben Tage. Klar, die Pebble hat weder Touchscreen noch Farbdisplay. Aber ganz ehrlich: wenn ich doch schon mein Smartphone jeden Abend an den Strom hängen muss, dann hält sich bei mir die Lust, auch meine Uhr jeden Abend aufzuladen, doch sehr in Grenzen.
Kamera:
Die LG G Watch R hat keine integrierte Kamera. Das muss man auch nicht haben; schließlich sind wir ja nicht James Bond. Aber man kann z.B. die Google Kamera App auf dem Android Smartphone über die Uhr auslösen und dann auch das Bild anschauen, was man geknipst hat. Klappt wunderbar und ohne Probleme übrigens.
Über das Gerät:
Ja, die G Watch R von LG ist schön. Das muss ich wirklich eingestehen. Rundes Display, eine nicht funktionelle Lünette, wirklich stabile Verarbeitung, da gibt es nichts zu meckern. Von den Smartwatches ist dieses Gerät eines der wenigen, das wirklich wie eine echte Uhr aussieht. Die Bedienung der Uhr erfolgt einerseits über Spracheingaben, andererseits über den Touchscreen. An der rechten Seite der Uhr befindet sich die Krone, mit der ihr die Uhr ein- und ausschalten, das Display dimmen und per langen Druck das Menü aufrufen könnt. Über Android Wear an sich möchte ich nicht allzu viele Worte verlieren. Nur folgendes: An und für sich werden alle Benachrichtigungen, die auf eurem Smartphone angezeigt werden, im Google Now Karten Stil auch auf eurer Uhr angezeigt. Natürlich muss die Uhr dafür via Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt sein. Durch die Benachrichtigungen könnt ihr wischen, eMails löschen, Fotos knipsen, Wetter anschauen, Musik steuern, etc. etc. etc. Gebt ihr am Play Store inzwischen einfach mal Android Wear ein, oder schaut ihr in die entsprechende Rubrik, dann findet ihr eine wirklich große Anzahl von entsprechenden Apps. Musik lässt sich inzwischen auch direkt auf der Uhr speichern, um sie dann via Bluetooth Headset z.B. beim Joggen zu hören. Sehr viel Platz dafür bietet der 4 GB große Speicher aber natürlich nicht.
Als kleines Gimmick, oder auch als Bonus, gibt es noch einen Pulsmesser, der in die Uhr integriert ist. Am besten seid ihr beim Messen vollkommen ruhig, sonst kann es dabei zu Fehlern kommen. Weil ich über keine anderen Pulsmessgeräte verfüge, kann ich aber zur Genauigkeit nichts sagen.
Fazit:
Und da wären wir beim Fazit angelangt. Die LG G Watch R kostet zur Zeit bei Amazon 255,00 Euro LG G Watch R Amazon Affiliate Link. Ist sie den Preis wert? Ich will ehrlich sein. Für mich ist sie es nicht, ganz davon abgesehen, dass ich sie mit meinem iPhone auch nicht nutzen könnte. Android Wear Smartwatch geht halt nur mit Android Smartphone. Die G Watch R hat einen Vorteil gegenüber ihrem Vorgänger. Sie sieht hübsch aus. Und sie sieht aus wie eine richtige Uhr und nicht wie ein „Spielzeug“ für den geneigten Geek und Nerd. Allerdings bringt das auch Nachteile mit sich. Die Karten für die Benachrichtigungen sind eigentlich immer noch, zum größten Teil jedenfalls, für eckige Displays angepasst. Das hat zur Folge, dass bei diesem runden Display teilweise Text abgeschnitten wird. Nicht das größte Manko, aber doch irgendwie ärgerlich.
Ich glaube, wenn LG ein Bundle schnüren würde aus z.B. dem LG G3 und de LG G Watch R für einen feinen Preis, dann würde ich sagen: Ja, kann man machen. In diesem Fall würde ich eine Smartwatch als wirklich „nice-to-have“, aber noch immer nicht als notwendig ansehen. So aber würde ich wohl doch eher, wenn überhaupt, zum Kauf einer Pebble raten. Ja, dort habt ihr, wie schon erwähnt, weder Touchscreen noch Farbdisplay. Ihr habt auch -jedenfalls beim iPhone- nicht die Möglichkeit, eMails zu löschen bzw. ihr habt allgemein keine interaktiven Notifications. Aber, jedenfalls in meinen Augen, genauso wie eine Smartwatch ist auch das nur nice-to-have. Wem das alles jetzt zu negativ klang, den wird vielleicht noch mein letzter Satz freuen :). Allgemein stehe ich dem Produkt Smartwatch inzwischen deutlich positiver gegenüber als noch vor einigen Monaten. Obwohl ich sie immer noch nicht wirklich für notwendig halte, hat doch meine Pebble dafür gesorgt, dass ich deutlich weniger auf mein iPhone schaue. Schließlich sehe ich ja jetzt auf meiner „schlauen Uhr“, ob sich der Griff zum Smartphone lohnt, ob es eine wichtige eMail ist oder doch nur wieder SPAM.